Türkisch-Deutsche Universität (TDU)

TDU Campus aus der Vogelperspektive

Die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul ist eine staatliche Einrichtung, die auf der Basis eines deutsch-türkischen Regierungsabkommens entstanden ist. Sie ist als Leuchtturmprojekt der deutsch-türkischen Hochschulkooperation konzipiert. Als staatliche Universität unterliegt sie der türkischen Hochschulgesetzgebung.

Profil

Leitbild und Vision der Türkisch-Deutschen Universität (TDU):
Die deutsch-türkischen Beziehungen haben eine lange Tradition. Die dadurch entstandenen vielfältigen Bindungen sind auch zukünftig von besonderer Bedeutung für die politische, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Entwicklung in den beiden Ländern. Diese Beziehungen sollen mit einem - geistigen - Brückenschlag zwischen der Türkei und Deutschland, bekräftigt und vertieft werden. Die Türkisch-Deutsche Universität eröffnet seit 2013 die Chance, durch gemeinsames Lernen, Lehren und Forschen neue Erkenntnisse zu erzielen und zu verbreiten, junge Menschen in der Türkei und in Deutschland zu verbinden und den wohlverstandenen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Interessen beider Länder zu dienen. Die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) besitzt eine herausragende Bedeutung für die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Durch die enge Kooperation und binationale Zusammenarbeit werden die guten akademischen Beziehungen beider Länder in Forschung und Lehre sichtbar. Die TDU hat ein eigenes, einzigartiges Profil, das sie deutlich von anderen Universitäten unterscheidet:
Die TDU ist als staatliche türkische Forschungsuniversität in einer Größenordnung von mittelfristig 6.250 Studierenden und Doktoranden mit einem dreistufigen Studiensystem (BA, MA, PhD) in fünf Fakultäten geplant:

  • Ingenieurwissenschaften
  • Naturwissenschaften
  • Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften
  • Rechtswissenschaft
  • Kultur- und Sozialwissenschaften

Das Fremdsprachenzentrum der TDU verfügt über ein Test-DaF Prüfungszentrum. Damit wird den Studierenden der TDU ein qualitätssichernder, neutraler und gleichzeitig in Deutschland anerkannter Sprachtest ermöglicht.

Aktuelles

Prof. Dr. Sabine Kunst ist im Rahmen der Mitgliederversammlung am 20. Februar 2025 in Bonn als Nachfolgerin von Prof. Dr. Rita Süssmuth zur neuen Präsidentin des Konsortiums Türkisch-Deutsche Universität (K-TDU) e.V. gewählt worden. (s. auch Pressemitteilung des DAAD vom 20.02.2025).

DAAD-Generalsekretär Kai Sicks, K-TDU-Präsidentin Sabine Kunst und die Gründungspräsidentin Rita Süssmuth (v.l.)

Prof. Rita Süssmuth wird die TDU als Gründungspräsidentin auch weiter eng begleiten. Das Konsortium, dem 38 deutsche Hochschulen unter Federführung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) angehören, unterstützt den Ausbau der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul.

Derzeit sind ca. 4.744 Studierende an der TDU eingeschrieben, wovon sich 1.480 in der einjährigen Sprachvorbereitung am Fremdsprachenzentrum befinden.
Die Zahl der Studiengänge an der TDU ist inzwischen auf 37 gestiegen, davon 15 BA-Studiengänge, 15 MA-Studiengänge und 7 PhD-Studiengänge. Geplant ist, insgesamt 58 Studiengänge anzubieten.
Die TDU hat bisher über 1.400 Absolventinnen und Absolventen hervorgebracht. 

Am 30. Oktober 2023 wurden das 10-jährige Jubiläum seit Beginn der Lehre an der TDU und die Eröffnung der nach der Friedensbotschafterin Mevlüde Genç benannten Zentralbibliothek unter Teilnahme hochrangiger Gäste aus Deutschland und der Türkei auf dem Campus der TDU in Istanbul gefeiert. 

Festrede Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D. und Präsidentin des K-TDU e.V. Eröffnung der TDU Zentralbibliothek

Gemeinsames DAAD/YÖK-Stipendienprogramm für Doppelabschlussstudiengänge

In Hinblick auf den zukünftigen Aufwuchs der TDU hat der DAAD zusammen mit dem YÖK ein gemeinsames Stipendienprogramm für TDU-Studierende aus Doppelabschlussstudiengängen im Herbst 2018 ins Leben gerufen. Insgesamt wurden in drei Jahrgängen bisher 133 Studierende für ein Jahr ihres BA-Studiums in Deutschland mit einem Stipendium gefördert. Zum WS 2023/24 waren es 39 Studierende aus 7 BA-Studiengängen und 3 MA-Studiengängen, die mit einer Förderung zu einem Studienaufenthalt nach Deutschland gekommen sind.

Zum WS 2024/25 werden 34 Studierende (aus 7 BA-Studiengängen und 2 MA-Studiengängen) über das DAAD-YÖK-Stipendienprogramm gefördert.
 

Hintergrund

Mitte 2006 begannen intensive deutsch-türkische Gespräche über die Gründung einer „Türkisch-Deutschen Universität“ (TDU) in der Türkei. Auf der Basis eines DAAD-Eckpunktepapiers wurden Verhandlungen geführt, die mit der Unterzeichnung einer deutsch-türkischen Regierungsvereinbarung zur Gründung der TDU (30.05.2008, Berlin) abgeschlossen wurden. Das Regierungsabkommen ist in beiden Ländern ratifiziert. Das Gründungsgesetz wurde im April 2010 vom türkischen Parlament verabschiedet.
In Anwesenheit des deutschen und des türkischen Staatspräsidenten erfolgte im Oktober 2010 die Grundsteinlegung. Der Lehrbetrieb wurde am 16. September 2013 aufgenommen.

Die offizielle Eröffnung der TDU erfolgte im Rahmen des Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahres am 29. April 2014 durch Bundespräsident Joachim Gauck und seinen türkischen Amtskollegen Abdullah Gül.

Am 24. Januar 2020 eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel (Einweihungsrede) gemeinsam mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan den fertiggestellten Campus der TDU im Rahmen einer feierlichen Zeremonie.

Feier zur Eröffnung der TDU

Die TDU wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über den DAAD gefördert. Die Kosten für die Infrastruktur und den laufenden Betrieb der TDU trägt die türkische Seite. Die deutsche Seite unterstützt die TDU im akademischen Betrieb, in der Lehre und Vermittlung der deutschen Sprache. Durch integrierte Deutschlandaufenthalte erhalten die besten Studierenden die Möglichkeit, sich sprachlich und fachlich weiterzubilden und Deutschland besser kennen zu lernen. Für das wissenschaftliche Personal der TDU, insbesondere für NachwuchswissenschaftlerInnen, werden fachliche Qualifizierungsmaßnahmen und Möglichkeiten zu Forschungsaufenthalten an deutschen Hochschulen angeboten.

Auf deutscher Seite wird die akademische Verantwortung durch ein Konsortium unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Sabine Kunst getragen. Vizepräsident des Konsortiums ist Dr. Kai Sicks, Generalsekretär des DAAD. Das deutsche Konsortium (K-TDU e.V.) mit mittlerweile 38 Mitgliedshochschulen und dem DAAD leistet den deutschen Beitrag zur Erfüllung der deutsch-türkischen Regierungsvereinbarung und steht beim weiteren Aufbau und Betrieb der TDU den türkischen Kollegen und Kolleginnen tatkräftig zur Seite. Zusammen stehen sie für die Qualität und den Erfolg gemeinsamer Forschung und Lehre und verfügen in vielen Fällen über Doppelabschluss- und Erasmusabkommen mit der TDU.

Gefördert durch:

Bundesministerium für Bildung und Forschung Logo des Auswärtigen Amts

Projektpartner:

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