Right Livelihood College (RLC)

Ein Gruppenfoto am Campus Bonn des Right Livelihood College.

Auf dem Campus des Right Livelihood College am Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) finden zweimal jährlich Workshops statt, bei denen sich auch DAAD-Stipendiaten aus den unterschiedlichsten Weltregionen mit herausragenden internationalen Persönlichkeiten austauschen.

Hintergrund

Der Right Livelihood Award (RLA), im deutschen Sprachraum häufig als alternativer Nobelpreis bezeichnet, wird seit 1980 an Personen, Organisationen und soziale Bewegungen vergeben, die praktische Lösungen und Modelle für menschenwürdige Lebensweisen entwickeln und umsetzen.

Das Right Livelihood College (RLC) ist eine Capacity-Building-Initiative der RLA und am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn angesiedelt. Das RLC fördert die interdisziplinäre Forschung zu entwicklungsrelevanten Themen, wie beispielsweise soziale Gerechtigkeit und Armut.

In diesem Zusammenhang fördert der DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) jährlich zwei Workshops am ZEF. Bei diesen kommen ausgewählte Doktoranden mit Laureaten des RLA zusammen, um die Forschung und den internationalen Austausch über entwicklungspolitische Themen voranzutreiben. Vom wechselseitigen Wissens- und Kompetenztransfer profitieren beide Seiten: das Projekt schlägt eine Brücke zwischen der praktischen Arbeit der Preisträger und dem wissenschaftlichen Diskurs in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen.

Zusätzlich vergibt der DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) jährlich ein Stipendium an Doktoranden aus DAC-Ländern. Diese erhalten so die Möglichkeit, unter der Ko-Betreuung eines „Alternativen Nobelpreisträgers“ zu forschen.

Programmziele

Das Programm unterstützt die Erarbeitung von praktischen Lösungen und Modellen, die „Right Livelihoods“, also menschenwürdige Lebensweisen, befördern. Es zielt darauf ab, in jährlich zwei Workshops den internationalen und transdisziplinären Wissensaustausch zwischen RLA-Laureaten und Nachwuchswissenschaftlern zu befördern.

Das RLC-Stipendium ermöglicht darüber hinaus eine weitergehende Beschäftigung mit Forschungsthemen, die auf menschenwürdige Lebensbedingungen abzielen.

Insgesamt sollen dadurch innovative Impulse für die Entwicklungszusammenarbeit gesetzt werden.

Ergebnisse

Das Programm schafft erfolgreich Möglichkeiten zur internationalen Vernetzung von Doktoranden und RLC-Laureaten: Bisher haben über 166 Teilnehmer aus DAC-Ländern der verschiedenen Weltregionen an Workshops mit RLC-Laureaten zu entwicklungspolitischen Themen teilgenommen.

Durch das RLC-Stipendium erhielten seit 2011 insgesamt sechs Stipendiaten aus den Ländern Malaysia, Indien, Kenia und Kolumbien die Möglichkeit, sich intensiv mit Forschungsthemen auseinanderzusetzen, die auf die Förderung von menschenwürdigen Lebensbedingungen abzielen. Zwei der geförderten Stipendiaten haben ihr Studium bisher erfolgreich mit einem PhD abgeschlossen.

Mit diversen regionalen und fachlichen Schwerpunkten setzen die Forschungsergebnisse der RLCC-Geförderten Impulse für die Entwicklungszusammenarbeit, beispielsweise zu

  • den sozialen und wirtschaftlichen Folgen von extraktiver Forstwirtschaft in Chile,
  • landwirtschaftlichen Praktiken von indigenen Völkern in Indien,
  • den Ursachen für Konflikte zwischen benachbarten ethnischen Gruppen in Kenia sowie zu
  • Selbstorganisation von Slumbewohnern in Indien.

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