Philipps-Universität Marburg: Integra 2020

Studentinnen im Unterricht

Die Philipps-Universität erweitert ihre Strukturen zur Qualifizierung, Beratung und Integration von studierwilligen und –fähigen Flüchtlingen und ausländischen Studierenden.

Projektstart

01. April 2020

Zielgruppe

Studierwilligen und –fähige Flüchtlinge und ausländische Studierende sowie geflüchtete Studienbewerber/innen mit direkter Hochschulzugangsberechtigung

Angebote/Maßnahmen
  • Studienvorbereitende Maßnahmen: Im Rahmen von Integra 2020 wird das Angebot der propädeutischen Sprachkurse am Studienkolleg Mittelhessen für studierfähige Geflüchtete fortgeführt. Das Programm umfasst studienvorbereitende Sprach- und Fachkurse, in denen wissenschaftssprachliche, fachliche, methodische und soziale Kompetenzen erworben werden, die für die Aufnahme eines Fachstudiums unerlässlich sind. Je nach Vorbildung schließen die Kurse mit den Prüfungen ab, die zur Aufnahme eines Hochschulstudiums berechtigen: Der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) und der Feststellungsprüfung.
  • Studienbegleitende Kurse: Durch den Ausbau der studienbegleitenden fachsprachlichen Sprachkursangebote im Deutschen und Englischen sowie Workshops zum Training akademischer Schlüsselkompetenzen werden Studierende mit Fluchthintergrund bei der Bewältigung von (fach-)sprachlichen Anforderungen im Studium während ihres Studiums nachhaltig betreut und begleitet. Das Spezifikum des Konzepts des studienbegleitenden Sprachkursangebots ist die enge Verbindung zu den Studiengängen: Durch eine intensive Kooperation mit den Fachbereichen wird gewährleistet, dass die Lehr- und Lernangebote möglichst passgenau an den Bedarfen der Adressat/innen ansetzen und relevante Materialien zum Einsatz kommen, so dass die sprachlichen Lernprozesse eine komplementäre Unterstützung anbieten und nicht als Zusatzbelastung wahrgenommen werden.
  • Workshops und Seminare: Mit den studienbegleitenden Workshops und Seminaren werden der Übergang von der Studienpropädeutik ins Studium, die Studieneingangsphase als auch die Studienabschlussphase bzw. der Übergang in den Arbeitsmarkt der Studierenden mit Fluchtbiographie in den Fokus genommen. Die Erfahrungen mit bestehenden studienbegleitenden Angeboten für ausländische Studierende haben gezeigt, dass vor allem in der Studieneingangsphase eine enge Begleitung und Einführung in die Hochschulstrukturen entscheidend für den Studienerfolg sind. Angebote im fachsprachlichen Bereich als auch Methoden-Workshops und Veranstaltungen zu sogenannten Soft Skills werden hier den größten Bedarf bzw. die Nachfrage decken. Im Rahmen von berufsqualifizierenden Trainings für ausländische Studierende werden beispielsweise Workshops und Seminare konzeptioniert, die den besonderen Bedarf und vor allem die besonderen Kompetenzen und Potenziale internationaler Studienbiographien in den Blick nehmen. Des Weiteren wird das gesellschaftliche Engagement geflüchteter Studierender, internationaler Studierender wie auch deutscher Studierender durch den Erwerb von Schlüsselkompetenzen und durch die lokale Vernetzung mit zivilgesellschaftlicher Akteure gefördert.
Innovativ & Besonders

Insbesondere die Förderung des ehrenamtlich-gesellschaftlichen Engagements durch den Erwerb von Schlüsselkompetenzen und durch die lokale Vernetzung mit zivilgesellschaftlicher Akteure stellt eine neue Komponente im Aktionsfeld Beratung und Betreuung ausländischer und geflüchteter Studierender dar. Hierzu entwickelt die UMR ein innovatives „Community-Engagement-Konzept“, welches das ehrenamtlich-gesellschaftliche Engagement der Zielgruppe(n) im Sinne des Service-Learnings befördert. Auf diese Weise werden geflüchteten, ausländischen und deutschen Studierenden mehr Möglichkeiten der gesellschaftlichen Partizipation und Integration eröffnet. So erhalten sie beispielsweise in „Community Engagement Labs“ Informationen zu Möglichkeiten des freiwilligen sozialen Engagements, vernetzen sich mit regionalen zivilgesellschaftlichen Akteuren und lokalen Trägern der Freiwilligenarbeit und werden über aktuelle Angebote zum freiwilligen Engagement in Stadt und in Region informiert.