Mehr Geld für Auslandsaufenthalte

Erasmus+

Ab dem Wintersemester 2022/2023 erhalten Studierende im Erasmus-Programm höhere Fördersätze für einen Auslandsaufenthalt. Finanziert aus Mitteln der Europäischen Union beträgt das Stipendium dann je nach Zielland bis zu 600 Euro pro Monat – bei besonderem Bedarf sind weitere 250 Euro monatlich möglich. Die Steigerung auf bis zu 850 Euro soll mehr Studierenden den Weg zu einem Auslandsaufenthalt in der EU ebnen. In Deutschland setzen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD) die Erhöhung der Förderung gemeinsam um.

Young people from all over Europe holding an EU-flag

„Wir begrüßen ausdrücklich die Stärkung des Erasmus-Programms zu Gunsten der Studierenden. Die Erhöhung der Förderung wird die Teilnahme und soziale Teilhabe am Programm beflügeln und damit die Identifikation mit der Europäischen Union stärken. Wir wollen damit eine noch breitere Studierendengruppe ermutigen, während des Studiums unsere europäischen Nachbarn vor Ort kennenzulernen. So leistet Erasmus+ auch 35 Jahre nach dem Start der ersten Förderungen für Studierende einen wichtigen Beitrag zum europäischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

„Das Erasmus-Programm ist eine zentrale Säule der europäischen Integration. Es ist daher sehr erfreulich, wenn die EU nun allen Studierenden an deutschen Hochschulen, die mit Erasmus+ Europa erkunden, die monatliche Förderung um 150 Euro zum kommenden Wintersemester erhöht. Je nach Zielland beläuft sich die Grundförderung zukünftig auf 490 bis 600 Euro. Darüber hinaus erhalten Studierende mit Behinderung, bei Auslandsaufenthalten mit Kindern, aus einem nicht-akademischen Elternhaus oder erwerbstätige Studierende einen zusätzlichen Zuschuss von 250 Euro pro Monat. Eine Erstakademikerin, die mit Erasmus nach Kopenhagen geht, erhält dann monatlich 850 Euro“, sagte Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD.

Die Umsetzung des Programms für den Hochschulbereich erfolgt in Deutschland durch die Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD in enger Abstimmung mit dem BMBF als zuständiger nationaler Behörde. Die Durchführung und Vergabe der Erasmus-Förderungen an Studierende erfolgt durch rund 350 deutsche Hochschulen. Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) soll die Umsetzung des Erasmus-Programms inklusiver gestaltet und die gezielte Förderung von bislang aus sozioökonomischen Gründen weniger mobilen Studierenden gefördert werden. 

Eine europäische Erfolgsgeschichte

Bisher hat das Erasmus-Programm rund zehn Millionen junger Menschen aller Bildungssektoren mobilisiert. In den nächsten sieben Jahren sollen es noch einmal so viele werden. Mit einer Budgetverdopplung für das gesamte Programm auf über 28 Milliarden Euro für alle Bildungsbereiche haben die EU und ihre Mitgliedsstaaten Ende 2020 hierfür eine sehr solide Grundlage geschaffen. Bei der Erasmus-Programmgeneration 2021-2027 stehen insbesondere Förderaktivitäten zu den Themen Inklusion und soziale Teilhabe, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und bürgerschaftliches Engagement im Fokus.
Erasmus unterstützt Studierende in allen Phasen – vom Bachelor bis zur Promotion – bei Studienaufenthalten und Praktika im Ausland bis zu jeweils zwölf Monaten mit einer finanziellen Förderung. Neben der finanziellen Ausstattung kommt neuen, flexibleren Formaten bei der Gestaltung von Erasmus-Auslandsaufenthalten eine besondere Rolle zu: Kürzere Aufenthalte und die Kombination mit virtueller Mobilität erleichtern den Zugang zum Programm.

Als Ansprechpartner für Studierende stehen an den jeweiligen deutschen Hochschulen Erasmus-Koordinatorinnen und -Koordinatoren in den Akademischen Auslandsämtern oder International Offices zur Verfügung.