Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Hochschulen für angewandte Wissenschaften
BMBF und DAAD unterstützen Internationalisierung von Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen mit 21 Millionen Euro
Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Fachhochschulen (FH) in Deutschland erhalten zusätzliche Unterstützung, um ihr Internationalisierungsniveau im Vergleich zu den Universitäten weiter aufzubauen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat dazu 31 Modellprojekte in seinem Programm „HAW.International“ ausgewählt, die nun insgesamt rund 21 Millionen Euro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten.
Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen sind insbesondere wegen ihrer Praxisorientierung nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sehr geschätzt und haben Vorbildfunktion. Viele dieser Hochschulen stellen sich derzeit international noch besser auf. Das BMBF und der DAAD unterstützen diesen Prozess mit einem passgenauen Förderprogramm: „HAW.International“. Zentrale Ziele des Programms sind, durch internationale Kooperation in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie die globale Wettbewerbsfähigkeit dieses Hochschultyps weiter zu stärken sowie die Studierenden besser auf den international geprägten Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten. Dabei soll auch die Digitalisierung einen weiteren Schub erhalten.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Deutschlands Wirtschaftskraft und seine Exporterfolge basieren maßgeblich auf Hoch- und Spitzentechnologie. Viele unserer international erfolgreichen Unternehmen setzen auf Personal mit wissenschaftlichen Fachkenntnissen und Erfahrung aus der Praxis. Studierende genau hierfür auszubilden, ist die Stärke unserer Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen. Internationale Erfahrungen und interkultureller Austausch bereits während der Ausbildung runden das Profil der Studierenden ab. Das ist ein echtes Pfund für diesen Hochschultyp und bereichert das Studium und seine Studierenden weiter.“
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee: „Deutschlands Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind Glanzlichter in unserem vielfältigen und starken Wissenschafts- und Innovationssystem. Mit ‚HAW.International‘ wollen wir sie weiter darin fördern, weltweit Strahlkraft zu entfalten und das Modell dieses erfolgreichen Hochschultyps noch bekannter zu machen. Auch das deutsche Wissenschaftssystem insgesamt wird davon profitieren, wenn wir die Hochschulen für angewandte Wissenschaften dabei unterstützen, sich noch stärker als bisher international auszurichten.“
Hintergrund
Die jetzt ausgewählten 31 Modellprojekte sind auf zwei Förderlinien aufgeteilt: In der ersten Linie (Modul A) fördert der DAAD die Entwicklung und Implementierung von Internationalisierungsstrategien sowie den Aufbau von internationalen Netzwerken in Studium, Lehre, Forschung und Transfer. So konnte beispielsweise das Projekt „HHN-IDEAL - Internationalisation through Digitally Enriched Active Study Preparation & Collaborative Learning“ der Hochschule Heilbronn die Auswahlkommission überzeugen: Die Hochschule will ihre Internationalisierungsstrategie weiterentwickeln, das Curriculum durch kollaborative, digital gestützte Formate mit Partnerhochschulen und Praxispartnern internationalisieren und Beratungsangebote für Studierende digital erweitern. Insgesamt 17 Hochschulen konnten sich in dieser ersten Förderlinie mit ihren Konzepten durchsetzen.
In der zweiten Förderlinie (Modul B) stehen der Aufbau von praxisorientierten Studienangeboten mit internationalen Kooperationspartnern und die Entwicklung von Mobilitäts- und Austauschformaten im Fokus. Insgesamt 14 Projekte konnten sich in dieser Förderlinie durchsetzen, unter anderem das Vorhaben „BA.International@HsKA“ der Hochschule Karlsruhe. Die Hochschule plant die Einrichtung einer Studienvariante „BA.International“ mit zwei internationalen Semestern für alle grundständigen Studiengänge, flankiert durch die exemplarische Erprobung von teilweise virtuellem Studierendenaustausch und einem Zertifikat für internationale und interkulturelle Kompetenz bis 2024.
Für die ausgewählten Hochschulen geht es nun zeitnah in die Umsetzung. Start der Förderung ist der 1. Januar 2021.