Stark-Watzinger: Wir bauen die Hilfsangebote für ukrainische Studierende weiter aus

Gemeinsame PM von DAAD und BMBF

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) baut gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) seine Hilfe für aus der Ukraine geflüchtete Studierende und die Hochschulen aus. Zwei bestehende Programme werden gestärkt, um Geflüchteten den Studieneinstieg in Deutschland zu erleichtern. Parallel dazu wird durch zwei neue Angebote die digitale Hochschulbildung in der Ukraine sowie die digitale Studienvorbereitung unterstützt. Für die Programme stellt das BMBF in diesem Jahr rund neun Millionen Euro bereit.

Ukraine-Flagge

Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Aus der Ukraine geflüchtete Studierende brauchen unsere Unterstützung. Deshalb bauen wir die bestehenden Hilfsangebote jetzt weiter aus. Mit den zwei neuen Digitalprogrammen tragen wir erstmals auch zur Fortführung des Lehrbetriebs an ukrainischen Hochschulen bei. Zudem unterstützen wir damit deutsche Hochschulen bei der Digitalisierung bestehender Angebote zur Vorbereitung geflüchteter Studierender auf ein Studium bei uns. Mit diesem breiten Ansatz sorgen wir dafür, dass sowohl Studieninteressierte als auch Studierende aus der Ukraine schnell Anschluss finden können. Damit schaffen wir eine gewisse Kontinuität und geben den jungen Menschen eine Perspektive. Ich verbinde das mit der Hoffnung, dass der Krieg auf absehbare Zeit endet und sie dann in ihre Heimat zurückkehren können.“

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee ergänzt:
„Die einzelnen Programme sind wichtige Stützen für ukrainische Studierende in Deutschland und die Hochschulen in der Ukraine. Sie stellen zentrale Elemente des Ukraine-Unterstützungspakets dar, das der DAAD im März vorgeschlagen hat. Wichtig ist zudem eine mittelfristige Absicherung der Programme. Durch den Austausch mit unseren Partnerorganisationen in der Ukraine wissen wir, dass man sich neben der Unterstützung der Studierenden und Forschenden in Deutschland Kontinuität und Hilfe für die Aufrechterhaltung des digitalen Lehrbetriebs wünscht. Mit den beiden Digitalisierungsprogrammen nehmen wir diese wichtige Anregung ernst und tragen zum Erhalt des akademischen Lebens in der Ukraine und zur Fortsetzung von Bildungsbiografien ukrainischer Studierender in Zeiten des Kriegs bei.“

Hintergrund - Die vier Programme im Detail:

Öffnung DAAD-Geflüchtetenprogramme
Die Flüchtlingsprogramme des DAAD stellen Unterstützungsangebote für die Hochschulintegration von Geflüchteten aus der Ukraine bereit. Finanziert vom BMBF ermöglicht der DAAD damit deutschen Hochschulen die Erhöhung von Beratungs- und Betreuungskapazitäten und den Ausbau von Sprach- und Fachkursen für Studierende aus der Ukraine. Die geförderten Maßnahmen stehen dabei sowohl Ukrainerinnen und Ukrainern als auch Studierenden aus Drittstaaten, die aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, offen. Die Maßnahmen werden innerhalb der seit 2016 bestehenden „Hochschulprogramme für Flüchtlinge“ umgesetzt, konkret in den Programmen „Integra“ (Förderung Studienvorbereitung), „Welcome“ (Unterstützung studentische Integrations-Initiativen) und „PROFI“ (Fachkompetenzen für geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker).

Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine 
Bereits Mitte April hat der DAAD mit Unterstützung des BMBF die Webseite der „Nationalen Akademischen Kontaktstelle Ukraine“ ins Leben gerufen. Die mit der „Lübecker Erklärung“ von BMBF, Wissenschaftsministerien der Länder und Allianz der Wissenschaftsorganisation angestrebte Webseite der Kontaktstelle bündelt für aus der Ukraine geflüchteten Studierende und Forschende Informationen zum Aufenthalt, Hochschulzugang, Studium und Forschung und zum Alltagsleben in Deutschland. Sie ist durchgängig in Deutsch, Englisch und Ukrainisch verfügbar. Für die geflüchteten Studierenden soll die Webseite als Wegweiser ins deutsche Hochschulsystem dienen.
Darüber hinaus bietet die Webseite eine Plattform, um gebündelt und strukturiert die vielfältigen Hilfsangebote der deutschen Wissenschaft bekanntzumachen. Aktuell sind knapp 120 Hilfsangebote aus dem Wissenschaftssystem auf der Webseite verlinkt, zudem gingen seit Start des Angebots rund 2.000 Anfragen von Studierenden, Forschenden und Hochschulen ein.

Ukraine digital
Mit dem neuen Programm „Ukraine digital: Studienerfolg in Krisenzeiten sichern“ fördert der DAAD finanziert vom BMBF Kooperationen deutscher Hochschulen mit ukrainischen Partnerinstitutionen. Gemeinsame Projekte sollen ukrainische Hochschulen dabei unterstützen, ihren Lehrbetrieb digital fortzuführen und Studierenden eine Fortsetzung oder einen Abschluss des Studiums an der Heimathochschule zu ermöglichen. Im Rahmen der Projekte können zudem Stipendien für ukrainische Studierende vergeben werden, die innerhalb der Ukraine oder nach Deutschland geflohen sind. Zudem besteht die Möglichkeit, ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Umsetzung digitaler Lehrveranstaltungen zu beschäftigen.

Sonderausschreibung Digitaler Campus
Die Sonderausschreibung „Digitaler Campus - Digital vorbereitet ins Studium“ unterstützt deutsche Hochschulen kurzfristig bei der Digitalisierung bestehender Angebote zur Vorbereitung geflüchteter Studieninteressierter und Studierender aus der Ukraine. Gefördert werden beispielweise die Digitalisierung von Vorkursen oder Propädeutika, die sprachlich, fachlich und campuskulturell auf ein Studium an einer deutschen Hochschule vorbereiten, sowie Self-Assessments, beispielsweise zur Überprüfung von Sprachkenntnissen oder Fachkenntnissen. Das Projekt „Digitaler Campus“ ist ein vom BMBF finanziertes Gemeinschaftsprojekt von DAAD, RWTH Aachen, TH Lübeck, g.a.s.t., Kiron Open Higher Education und dem Goethe-Institut. Es soll bestehende digitale Angebote und Informationen zur Studienvorbereitung und -begleitung für internationale Studierende in einem Webportal bündeln.