Fokusthema 2025: Zukunftstechnologien

Junge Frau mit Tablet geht durch einen Gang zwischen zwei Reihen großer schwarzer Server-Schränke in einem modernen Rechenzentrum.

Künstliche Intelligenz, grüne Energien, Quantencomputing – Zukunftstechnologien prägen zunehmend die gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und digitaler Transformation sind innovative technologische Lösungen gefragter denn je. 

Die Erforschung von Zukunftstechnologien sowie ihre kluge Nutzung entscheiden maßgeblich über die Zukunft unseres Planeten. Hinzu kommt eine weitere Dimension: Gerade in einer geopolitisch angespannten Weltlage gewinnt technologische Souveränität immer mehr an Bedeutung. Wer in der Lage ist, eigene technologische Innovationen zu entwickeln und nachhaltig einzusetzen, garantiert nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern trägt auch zu politischer Stabilität und Sicherheit bei. Zukunftstechnologien sind daher ein strategisches Schlüsselthema – für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Vor diesem Hintergrund widmet das DAAD Journal 2025 dem Thema „Zukunftstechnologien“ einen eigenen Schwerpunkt.

Innovationsstandort Deutschland

Dr. Sven Werkmeister, Leiter der Abteilung Strategie im DAAD, hebt die Bedeutung der Förderung von Zukunftstechnologien innerhalb der strategischen Ausrichtung der Organisation hervor: „Mit unserer neuen Strategie 2030 geht es uns zum einen darum, den Wissenschafts-, Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, zum anderen aber auch darum, wissenschaftliche Zusammenarbeit zur Lösung globaler Herausforderungen zu nutzen. Zukunftstechnologien spielen für beide Schwerpunkte unserer Strategie eine maßgebliche Rolle.“

Dabei gehe es um unterschiedliche Felder technologischer Lösungen. Das Engagement des DAAD umfasst zum einen den Bereich der digitalen Transformation, wie sie insbesondere im Feld der Künstlichen Intelligenz ihren Ausdruck findet. Dazu gehören Programme wie die Zuse Schools of Excellence in Artificial Intelligence, in deren Rahmen junge KI-Talente in drei international vernetzten deutschen Graduiertenschulen ausgebildet werden. Oder die Postdoctoral Networking Tour in Artificial Intelligence (Postdoc-NeT-AI), die KI-Forschende aus aller Welt mit deutschen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen vernetzt. Unter das Engagement für Zukunftstechnologien fallen aber auch Förderprogramme wie die EFR Zukunftsstipendien – Grüner Wasserstoff (GH2). „Sie zeigen exemplarisch, wie der DAAD innovative Felder international vernetzt und Talente aus aller Welt für zukunftsweisende Forschungs- und Entwicklungsprojekte gewinnt“, so Werkmeister.

Von der Forschung in die Anwendung

Neben der Orientierung an Lösungsansätzen zur Bewältigung globaler Herausforderungen ist für die Arbeit des DAAD noch eine zweite Begriffsebene relevant. „Der Begriff der Zukunftstechnologie verweist nicht nur auf das grundlegende Potenzial der Wissenschaft für die Transformation und Gestaltung unserer Zukunft, er unterstreicht zugleich, dass es hier um die technologische Umsetzung und konkrete Anwendung von Forschungsergebnissen geht“, so Werkmeister. „Die Bedingungen für diesen Transfer in die Anwendung zu verbessern, ist neben der Förderung von Grundlagenforschung eine der wichtigen Zielsetzungen des DAAD in diesem Bereich. Eine für unsere Zukunft entscheidende Frage wird sein, wie wir aus wissenschaftlichen Erkenntnissen konkrete Anwendungen entwickeln, die dann auch – unter Berücksichtigung lokaler Bedingungen und Bedarfe – auf der ganzen Welt wirksam eingesetzt werden können.“

Gewinnung von Fachkräften

Die Entwicklung von anwendungsrelevanten Zukunftstechnologien ist nicht möglich ohne den Einsatz von hoch qualifizierten Fachkräften. Deshalb hat die Gewinnung internationaler Talente eine hohe Priorität für das Förderhandeln des DAAD. „Von besonderer Bedeutung ist in diesem Kontext die Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen“, so Werkmeister. Hierfür organisiert der DAAD Politik- und Stakeholderdialoge, etwa im Rahmen der Campus-Initiative Internationale Fachkräfte und berücksichtigt die Kooperation mit außerhochschulischen Akteuren in entsprechenden Förderprogrammen. „Entscheidend ist es, auch die Bedarfe der Wirtschaft in unsere Förderaktivitäten mitzudenken.“ Internationale Fachkräfte seien zudem eine entscheidende Voraussetzung, um die Internationalisierung und akademische Vernetzung des Standorts Deutschland voranzutreiben – eines der wichtigsten Ziele des DAAD. „Nur im globalen Dialog können die Potenziale von Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder grünem Wasserstoff voll ausgeschöpft werden.“

Breite Förderung durch Promotionsstipendien

Auch in Bereichen, in denen der DAAD keine technologiespezifischen Förderangebote unterhält, wie etwa in der Quantentechnologie oder Raumfahrt, ermöglicht der DAAD Finanzierungen über Promotions- und Postdoc-Stipendien. „Auf diese Weise können wir sehr gut in die Breite wirken und alle Felder technologischer Entwicklungen berücksichtigen“, sagt Werkmeister.

Im Laufe des Jahres 2025 beleuchtet das DAAD Journal verschiedene Aspekte des Themenfelds Zukunftstechnologien. Dazu gehören:

•    Chancen und Risiken technologischer Disruption: Wie Künstliche Intelligenz und Quantentechnologie die Welt verändern.
•    Technologische Souveränität und internationale Kooperation: Warum Zukunftstechnologien auch eine Frage globaler Partnerschaft sind.
•    Transfer und Innovation: Wie aus Forschungsergebnissen praktische Lösungen entstehen.
•    Start-up-Förderung und neue Kooperationsmodelle: Innovation durch enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.
•    Zukunftstechnologien und Nachhaltigkeit: Technologien für eine lebenswerte Zukunft.
•    Talentgewinnung und Fachkräftesicherung: Internationale Perspektiven für den Innovationsstandort Deutschland.
 

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