Prof. Dr. Mario J. Molina

Mexiko

Chemiker, Nobelpreis für Chemie 1995, Professor der Chemie an der University of California in San Diego und am Center of Atmospheric Sciences at Scripps Institution of Oceanography

DAAD-Stipendium 1965–1966

Prof. Dr. Mario J. Molina

Prof. Dr. Mario J. Molina

Schon als Kind faszinierte Mario Molina die Chemie, und er gestaltete das Badezimmer zum Laboratorium um. Geboren 1943 in Mexico City, wurde er mit 11 Jahren auf eine Schweizer Schule geschickt um Deutsch zu lernen. Damals entschied er sich, Chemiker zu werden. Dies war der Anfang einer herausragenden Karriere. Schon 1973 entdeckte er die Bedrohung der empfindlichen Ozonschicht durch Luftverunreinigungen wie FCKW-Gase. Hierfür erhielt er 22 Jahre später gemeinsam mit Sherwood Rowland und Paul Crutzen den Nobelpreis in Chemie.

Ich wollte mich mit Forschung beschäftigen, die nützlich für die Gesellschaft ist.
– Mario J. Molina

Bereits ein Jahr nach ihrer Entdeckung machten Molina und Rowland mit Hilfe der Medien die Öffentlichkeit auf dieses Problem aufmerksam und ernteten anfangs heftige Kritik von Seiten der Industrie. Doch spätestens 1985, als das erste Ozonloch über der Antarktis sichtbar wurde, musste den Chemikern Recht gegeben werden. Die Produktion von FCKW wurde verboten. „Ein beachtenswerter Aspekt meiner Arbeit war die gute Zusammenarbeit mit einer hervorragenden Gruppe von Physikern.“

Nach dem Chemiestudium in seiner Heimatstadt Mexico City ging Mario Molina mit einem DAAD-Stipendium an die Universität Freiburg. Um seinem Wissen eine breitere Basis zu geben und neue Forschungsbereiche in der physikalischen Chemie zu erobern, strebte er die Zulassung zu einem Graduiertenprogramm in den USA an. Dies gelang ihm schließlich 1968 mit der Aufnahme an die University of California, Berkeley. Dort traf er auf ein Klima des Aufbruchs und profitierte von einer intellektuell anregenden Umgebung. „Meine Jahre in Berkeley zählen zu den besten in meinem Leben.“ Dort lernte er seine enge Mitarbeiterin und spätere Frau Luisa Tan kennen. Bald darauf wechselte er an die University of Irvine in Kalifornien. Gemeinsam mit Sherwood Rowland entwickelte er die entscheidende Theorie zum Ozon. Weil er durch die zeitaufwändige Lehre nicht genügend Zeit für seine Forschungen hatte, verließ Mario Molina 1982 die Universität.

Sieben Jahre später kehrte er zum akademischen Leben zurück, lehrte und forschte am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit 2004 arbeitet Molina mit am Fachbereich Chemie und Biochemie an der UCSD (University of California, San Diego) und dem dortigen Center for Atmospheric Sciences at the Scripps Institution of Oceanography. Derzeit pendelt er zwischen San Diego und seiner Geburtsstadt Mexico City, in der er ein Zentrum für Energie und Umweltstrategien gegründet hat. Am „Mario Molina Zentrum“ werden praktische Lösungen für Energie- und Umweltfragen gesucht. Ein Ziel ist etwa, die Luftqualität der Metropole zu verbessern, ein anderes, über den Klimawandel aufzuklären.

Stand: 2015-09-08